Venezuela bleibt sozialistisch

Venezuela bleibt sozialistisch

Hugo Chávez hat die Wahlen im Oktober erneut für sich entscheiden können. Wahlexperten meldeten vor der Wahl, dass es eng werden könnte für den sozialistischen Präsidenten. Doch der Sozialist hat sich eine weitere Amtszeit bis 2019 gesichert. Was bedeutet das für Venezuela?

Chávez sichert sich Amtszeit bis 2019
Die Wahlbeteiligung war mit rund 81 Prozent relativ hoch. Mit rund 54 Prozent aller Stimmen lag Chávez deutlich vor seinem Herausforderer Caprile Radonski. Nach dem Wahlsieg strömten die Anhänger von Chávez auf die Straßen, um den Sieg zu feiert. Dieser twitterte berührt: „Danke, mein geleibtes Volk. Es lebe Venezuela! Es lebe Simon Bolívar!“ Letzterer ist übrigens der größte der venezolanischen Freiheitshelden.

Umstrittene Verstaatlichungspolitik
In seinem Wahlprogramm versprach Chávez, sich weiter dem Kampf gegen die Armut zu widmen. Bis 2019, so der Präsident, würde es in Venezuela keine Armut mehr geben. Tatsächlich konnte seine Regierung die Armut innerhalb von etwa 10 Jahren halbieren. Dies gelang ihm unter anderem durch seine Verstaatlichungspolitik, die Staatskassen füllten sich daraufhin vor allem mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Auch international sind die Stimmen zu Chávez gespalten: Die einen sehen in ihm einen waschechten Sozialisten, der vor allem für das Volk kämpft, andere sehen in seinen stundenlangen TV-Auftritten einen Hauch Größenwahn. Auch sein Image als Erzfeind der USA pflegt Chávez wo es nur geht und wettert in aller Öffentlichkeit gegen die „imperialistischen USA“. Dabei sind die Angriffe von Chávez auf die USA recht abenteuerlich: Da er selbst, aber auch Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und Paraguays Präsident Fernando Lugo an Krebs erkrankten, vermutet Chávez, dass die USA über eine Technologie verfügten, die Krebs erzeugen könnte. Chávez meinte, er wolle niemanden beschuldigen, allerdings sei dies alles „sehr, sehr seltsam“.

Ende November: Krebsbehandlung in Kuba
Allerdings ist der Präsident wegen eines Krebsleiden angeschlagen. Aktuell, knapp zwei Monate nach Wahlsieg, begibt sich Chávez nach Kuba, um dort seine Krebstherapie fortzusetzen. Im vergangenen Jahr war der 59-jährige an Krebs erkrankt. Beendet Chávez seine Amtszeit, die er am 10. Januar 2013 antritt, dann würde der Politiker seit nunmehr 20 Jahren das Land regieren.